Für viele Menschen sind Pflanzen in einer Wohnung eine Bereicherung. Sie verschönern das Ambiente und holen buchstäblich die Natur in das Haus. Doch irgendwann ist der Zeit gekommen, wenn du deine Zimmerpflanzen umtopfen musst. Damit das Projekt umtopfen auch ein voller Erfolg und nicht zum Desaster wird, gilt es allerdings einiges zu beachten. In diesem Ratgeber verraten wir dir alles zum Thema umtopfen, damit deine Pflanze in der Zukunft noch besser wachsen kann.
Alle Utensilien, die du zum umtopfen von Zimmerpflanzen benötigst:
- Blumentopf
- Erde
- Seramis als Alternative zur herkömmlichen Erde
- Dünger
- Wasserstandsanzeige
- Schaufel für die Erde
- Gartenhandschuhe
- Abdeckplane
Warum ist das umtopfen von Zimmerpflanzen wichtig?
Aus einem kleinen Pflänzchen entwickelt sich eine große Pflanze. Genau wie die Pflanzenteile, Blätter und Spross über der Erde wachsen, entwickelt sich auch der unterirdische Teil – die Wurzeln. Nach einer gewissen Zeit wird der ursprüngliche Pflanzentopf zu klein. Für eine gute Durchlüftung des Wurzelballens ist genügend Raum für lockere Erde und Wasser nötig. Pflanzen umtopfen stellt daher einen festen Bestandteil des Pflanzenjahres dar. Wie oft es notwendig wird, Zimmerpflanzen umtopfen zu müssen, ist von der Art der Pflanzen abhängig. Wichtig ist dabei vor allem, dass du keinen zu großen Topf wählst.
Alle Vorteile auf einen Blick:
- Wachstum wird stimuliert
- Frische Erde enthält neue Nährstoffe
- Der Wasserspeicher vergrößert sich
- Die Pflanze kann nicht ersticken
Tipp: Die Größe der Pflanzentöpfe in kleinen Schritten wählen und dafür die Pflanzen lieber öfter umtopfen.
Perfekter Zeitpunkt zum umtopfen von Zimmerpflanzen
Wenn die Winterruhe abgeschlossen ist, also im Frühjahr oder im Frühsommer, kannst du Pflanzen umtopfen. Die Tage sind noch kurz, das Wachstum geht langsam voran. Da der Neuaustrieb noch nicht angefangen hat, wachsen die Pflanzen problemlos wieder ein. Wenn Zimmerpflanzen, wie Orchidee, Farn oder Flamingo-Blume erst richtig „im Saft“ stehen, kann der Wechsel zu einem neuen Gefäß während dem Pflanzen umtopfen zum Problem werden. Nicht selten kommt es zum „Durchhänger“ der Zimmerpflanze.
Was wird für das Pflanzen umtopfen benötigt?
Handschuhe, kleine Pflanzschaufel, Schere, scharfes Messer und eine Blumen-Gießkanne hast du sicher – außerdem brauchst du eine Arbeitsfläche, die beim Pflanzen umtopfen auch beschmutzt werden kann. Alternativ kannst du natürlich auch Zeitungspapier oder eine Abdeckfolie auslegen, um unliebe Verschmutzungen zu vermeiden. Die Auswahl der richtigen Erde ist zudem sehr wichtig. Neue Erde sollte stets von hoher Qualität sein. Zimmerpflanzen können sich nämlich nicht – wie die Pflanzen im Freien – zusätzlich Nährstoffe aus dem Boden ziehen. Sie sind auf die Erde im Topf angewiesen. Für Palmen oder Orchideen musst du sogar Spezialerde verwenden. Gewöhnliche Pflanzenerde genügt hingegen für alle anderen Pflanzen.
Seramis oder Erde?
Das Pflanz-Granulat Seramis enthält selbst keine Nährstoffe. Die feinporige Struktur nimmt aber ideal Wasser und Nährstoffe auf wie ein „Schwamm“. Es dient daher als Reservoir für die individuell benötigte Zufuhr von Wasser & Co. Bei der Verwendung von Seramis solltest du einen Gießanzeiger und Vitalnahrung nicht vergessen.
Vorteil von Seramis:
- Weniger Schmutz bei der Verwendung
- Das Granulat ist stabil und beständig
- Muss nicht gewechselt werden, wie es Erde erfordert
- Austausch der Pflanze nur, wenn sie für den Topf zu groß geworden ist
Wenn du deine Pflanzen also regelmäßig umtopfst aber keine Lust auf den Schmutz und eine größere Aufräumaktion hast, bietet sich in jedem Fall Seramis an. Zudem ist Seramis auch dann für dich perfekt geeignet, wann das Gießen bei dir oft in Vergessenheit gerät, da das Granulat wie ein Wasserspeicher dient.
Vor dem Pflanzen umtopfen erst Austopfen
Bevor das Zimmerpflanzen umtopfen beginnt, muss die Pflanze noch einmal gründlich gewässert werden. Damit sich der Wurzelballen unbeschadet aus dem Topf löst, kannst du einen Kunststoff-Topf leicht zusammendrücken. Die Pflanze locker in der einen Hand halten und den Topf vorsichtig abziehen. Der Topf kann auch umgekehrt leicht an die Tischkante geklopft werden, um eine Lockerung zu bekommen. Sind in Ton-Töpfen die Pflanzen stark eingewurzelt oder wachsen die Wurzeln aus dem Abflussloch, dann hilft meist nur noch das Zerschlagen oder Aufschneiden des Gefäßes. Die Tonscherben geben eine gute Drainage – zum Abdecken des Abflussloches – auf dem Boden des neuen Topfes.
Vorbereitung des neuen Topfes
Der neue Topf für das Projekt Zimmerpflanzen umtopfen ist idealerweise 2 cm größer im Durchmesser als der alte Topf. Schönere und größere Pflanzen brauchen mehr Erde – dadurch einen größeren Topf. Um sicher zu gehen achte darauf, dass der Wurzelballen rundum etwa 2,5 cm Platz hat. Auf das Abflussloch des neues Topfes legst du eine Tonscherbe, einen flachen Stein oder etwas Kies (auch Bläh-Ton genannt). Darüber füllst du eine Schicht Erde auf. Die Pflanze sollte im neuen Topf genauso hoch stehen wie im alten Gefäß.
Pflanzen umtopfen – Schritt für Schritt-Anleitung
Schritt 1: Wurzelballen behutsam lockern. Den alten Topf von der Pflanze lösen.
Schritt 2: Braune, leicht verfaulte Wurzelspitzen entfernen – ebenso Moos-Wuchs auf der oberen Erdschicht. In den neuen Topf das Abflussloch mit etwas Drainage bedecken.
Tipp: Zimmerpalmen immer mit kompletten Ballen umsetzen, da die Wurzeln möglichst nicht gestört werden sollten.
Schritt 3: Den größeren Topf mit so viel Erde befüllen, dass der Wurzelballen auf der ursprünglichen Höhe und in der Mitte sitzt. Warum? Wird die Pflanze tiefer gesetzt, kann es zur Fäulnis des Wurzelhalses kommen. Denke beim Pflanzen umtopfen auch daran, dass sich die Erde danach noch ein wenig setzt.
Tipp: Zwischen Topfkante und der Erde etwa ein Achtel der Topf-Höhe als Gieß-Rand freilassen. Wenn du die Erde leicht anfeuchtest, lässt sie sich leichter verarbeiten. Zudem solltest du beim Öffnen der Verpackung mit der neuen Erde auf einen frischen Geruch der Erde achten. Fauliger Duft oder Pilzgeruch weist auf Minderwertigkeit hin und kann eigentlich nur noch im Garten mit eingegraben werden.
Schritt 4: Das Zimmerpflanzen umtopfen ist fast geschafft. Den Topf mit der Pflanze ein paar Mal kräftig auf der Arbeitsplatte aufstoßen, damit sich die Erde schon etwas setzt. Die Pflanze zusätzlich andrücken.
Schritt 5: Das Angießen ist der letzte und wichtige Schritt beim Pflanzen umtopfen. Das Wasser sorgt dafür, dass das Wurzelwerk überall mit Erde versorgt wird. Noch etwas Erde auffüllen, aber nicht mehr andrücken. Wiederholt etwas gießen, bis die obere Erdschicht gleichmäßig den Topf befüllt.
Tipp: Langjährige Topfpflanzen, bei denen du kein weiteres Wachstum wünschst, brauchst du nicht umtopfen. Es genügt, wenn du die Erde erneuerst. Diese Art Pflanzen umtopfen betrifft zum Beispiel die wuchsfreudige Bougainvillea.
Nach dem Zimmerpflanzen umtopfen kommt das Verwöhnen – Düngen.
Auch in der kalten Jahreszeit benötigen Zimmerpflanzen Wasser und Nährstoffe. Die Abstände des Düngens sind zwar in diesen Wintermonaten größer, sollten aber nicht gänzlich ausfallen. Die „Grünpflanzen-Nahrung“ gibt es flüssig oder auch als Dünger-Stäbchen.
Typische Fehler beim Pflanzen umtopfen
- Billige Erde kaufen
- Bei der Wahl für Seramis den Dünger und Wasserstand außeracht zu lassen
- Wurzelballen abreißen (vorsichtig lösen!)
- Erde mit Lücken einfüllen
- Pflanze zu tief einsetzen
- Keinen Gießrand lassen (ca. 1-2 cm als Empfehlung)
Wichtig:
Die frisch eingetopfte und angegossene Pflanze solltest du in den ersten Tagen an einen warmen, schattigen Ort stellen und unbedingt Zugluft vermeiden. Nun wünschen wir dir viel Erfolg beim Projekt Zimmerpflanzen umtopfen!
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